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Philipp Weber: Power to the Popel
Demokratie für Quereinsteiger
Geben Sie zu, Sie haben gerade „Power to the People“ gelesen und innerlich den wunderbaren Song von John Lennon geträllert. Aber dieser Titel ist kein Druckfehler, denn in Philipp Webers Kabarettstück dreht sich alles um den kleinen „Popel“, der laut Duden ein „unscheinbares und armseliges Menschlein“ bezeichnet. Dabei ist es eigentlich die Aufgabe der Demokratie, aus den vereinzelten Winzlingen das selbstbeherrschte Volk zu formen, den souveränen Souverän. Doch wie schnell wird aus dem Popel eben auch der Pöbel? So warnen uns die Politologen nicht erst seit gestern, dass immer mehr Deutsche immer demokratiemüder werden. Wie kann das sein? Ist die Demokratie nicht die Gerechteste aller Staatsformen, weil nur sie garantieren kann, dass die Bürgerinnen und Bürger nicht besser regiert werden, als sie es verdienen? Laut inoffiziellen Umfragen der Bundesregierung vertreten 75 Prozent der Deutschen die Ansicht, dass Dreiviertel der Deutschen totale Vollidioten sind. Bloß wer hat denn jetzt hier eigentlich das Sagen? Die People, der Pöbel oder die Popel?
Die Antwort ist simpel: Philipp Weber. In Zeiten, wo Volksvertreter und Volksverdreher gebetsmühlenartig die Krise der bürgerlichen Gesellschaft beschwören, übt der Kabarettist mit seinem Publikum die wertvollste demokratische Tugend: den Humor. Denn sind nicht Komik, Witz und Esprit die schillerndsten Waffen einer wehrhaften Demokratie? Und wer sein Denken und Handeln mit der nötigen Ironie belächeln kann, wird nicht das Opfer der eigenen Engstirnigkeit. So lachen wahre Demokratinnen und Demokraten vorrangig über eins: sich selbst. Lachen Sie also mit und schützen Sie die Demokratie!
»Bildung ist die Brandmauer einer wehrhaften Demokratie. Und wann, wenn nicht jetzt ist es Zeit, den Menschen das wieder und wieder vor Augen zu führen? So fesselnd und zugleich hochkomisch wie Weber kommen nur wenige Kollegen dem Bildungsauftrag des Kabaretts nach. Man wird jede Vorstellung mit Gewinn verlassen.« – Süddeutsche Zeitung
Foto: Simon Büttner, Inka Meyer